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So wird Dein Hund endlich stubenrein: Tipps und Tricks!

Kleiner Welpe verwickelt in Toilettenpapier

Eine der viele Herausforderungen, denen sich neue Hundebesitzer:innen stellen müssen ist es, das neue Haustier stubenrein zu bekommen. Man hört immer von den verschiedensten Methoden und Ticks… aber was funktioniert wirklich?
Unser Team von hundekiste.com möchte Dir heute die wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben, damit Dein Haustier so schnell und einfach wie möglich stubenrein wird! Alles wichtige, was Du dazu wissen musst, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zuerst möchten wir Dir etwas Hintergrundwissen zu Welpen vermitteln, damit Du Dein kleines Haustier auch verstehst und nachvollziehen kannst, warum es zuerst so schwer sein kann ihn stubenrein zu bekommen.
  • Anschließend bekommst Du Methoden von uns, welche Dir helfen diese Herausforderungen zu meistern.
  • Was ist, wenn Dein ausgewachsener Hund wieder anfängt in der Wohnung zu machen? Kein Problem, das klären wir hier auch!

Wie bekommt man einen Welpen stubenrein

Wenn man über die Stubenreinheit von Welpen spricht, so gibt es verschiedene Aspekte, die Du bedenken musst. In zwei Unterkategorien möchten wir dieses Thema einteilen:

Hintergrund: Das neue Haustier verstehen

Zuerst möchten wir ansprechen, was Du bei einem Welpen bei diesem Thema zu berücksichtigen hast. Hierzu gehört das Grundwissen, damit Du verstehst, in was für einem Zustand sich Dein Welpe bezüglich dieser Thematik befindet: Was muss er noch lernen? Warum fällt es ihm schwer draußen auf Toilette zu gehen? Wie ist die Gefühlslage?

Wir werden das ebenfalls in zwei Kategorien aufteilen:

Im Folgenden wirst Du also zuerst die Hintergründe seiner Entwicklung und seines Verhaltens kennenlernen.

Die Welpengeburt

Um zu verstehen, wie und wann man einen Welpen stubenrein bekommen kann, muss man erstmal seine Lage nach der Geburt betrachten: Ein Welpe kommt blind und taub auf die Welt. In seinen ersten Wochen schläft er 90 % seiner Tage durch. Die restliche Zeit futtert er von der Gesäugeleiste seiner Mutter. Er ist total abhängig von der Mutterhündin, denn seine Mutter kümmert sich um ihn rund um die Uhr. Diese kümmert sich auch um die Hygiene: Sie leckt ihre Welpen regelmäßig ab, um sie sauber zu halten. Beim Ablecken nimmt sie nämlich auch Kot und Urin ihrer Welpen mit.

Hundewelpen nicht stubenrein

Welpen sind anfangs von ihrer Mutter abhängig. Diese kümmert sich um alles.

Von Natur aus sind alle Hunde nämlich sehr saubere Haustiere. Ausgewachsene Hunde beschmutzen normalerweise niemals ihr Zuhause, weshalb es der Mutter auch wichtig ist, dass das Hundenest nicht beschmutzt wird. Deshalb kümmert sich die Hündin am Anfang so gut um die angemessene Sauberkeit im Hundenest, aber nach einigen Wochen, wenn die Welpen schon laufen können, lässt das immer mehr nach. Dann können diese nämlich selber außerhalb des Hundenestes ihr Geschäft erledigen oder suchen sich zumindest eine kleine Ecke im Hunderest aus. Stubenrein sind sie hier also de facto noch nicht.

Die Adoption und der Umzug ins neue Heim

Wenn Du den Welpen dann ab seiner 8. Lebenswoche adoptieren kannst, musst Du Dich der Herausforderung stellen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass den Jünglingen mehrere kleine Unfälle passiert, sei es im Wohnzimmer oder in der Küche.

Wusstest Du schon: Beim Reinigen eines Unglückes solltest Du spezielles Reinigungsmittel benutzen. Nur weil wir es weggewischt haben, heißt das nicht, dass der Geruch weg ist. Hunde besitzen nämlich mehr als 100 Millionen Riechzellen. Beim Menschen sind es nur 5 Millionen!

Man muss hierbei die Emotionen der Welpen bedenken: Man wurde geboren mit einer Mutter und Geschwistern bei seiner Seite. Bisher hatte man immer nur diese um sich herum. Aber jetzt wird man adoptiert und der Tapetenwechsel kann einem zu schaffen machen. Kurz gesagt: Er ist nervös. Die noch nicht ganz ausgebildete Blase hilft da ganz und gar nicht. Man sagt nämlich, dass die Blase eines Welpen erst frühstens ab der 12. Lebenswoche total vom Welpen allein kontrolliert werden kann. Man sollte sich aber dennoch darauf einstellen, dass das Ganze bis zur 18. Lebenswochen noch dauern kann.

Von der 8. bis zur 12. Lebenswoche befindet sich ein Welpe in der sogenannten Sozialisationsphase. Hier müssen die wichtigsten Grundlagen für sein restliches Leben gelegt werden. Das bedeutet, dass man einerseits aktiv versuchen sollte, den Jünglingen die Regeln klar zu machen, andererseits auch, dass man sie nicht zu sehr belasten sollte, da sie sehr ängstlich reagieren können. Was Welpen in dieser Phase lernen, bleibt ihnen das ganze Leben lang im Gedächtnis! Deshalb vorsichtig anfangen ihn zu trainieren, sodass er in den nächsten Wochen vollkommen stubenrein sein kann. Wenn man ihn im Prinzip zwingt sein Gericht zu verrichten, so wird er eine schlechte Assoziation dazu aufbauen. Also immer mit viel Geduld und ohne Gewalt!

Methoden, damit Dein Welpe schnell stubenrein wird

Jetzt, wo Du Informationen zu seiner Entwicklung und seinem Verhalten bekommen hast, möchten wir Dir beibringen, was Du beim Training beachten solltest:

Viel Geduld und immer respektvoll bleiben

Wie bereits erwähnt, ist die Blase von Welpen noch nicht stark ausgeprägt, also wird es auf jeden Fall zu einigen Missgeschicken kommen. Das Wichtigste hierbei ist Deine Reaktion: Reagiere bei einem jungen Welpen nie aggressiv oder laut. Besonders im 2. bis 3. Lebensmonat des Welpen, auch Sozialisationsphase genannt, ist der Welpe recht schreckhaft. Die Sozialisationsphase ist ein sehr wichtiger Lebensabschnitt, da hier der Welpe das meiste für sein zukünftiges Leben erlernt. Die Grundlagen für eine gute Erziehung sollen hier gelegt werden. Wenn man ihn hier aber stark verschreckt oder schlecht behandelt, so behält er das für den Rest seines Lebens im Kopf. Dies kann sogar zu einem Trauma führen!
Also: immer Ruhe bewahren, versuchen die Situation des Welpen zu verstehen und es einfach aufwischen. Es ist verständlich, wenn Besitzer:innen frustriert sind über das Verhalten, aber man sollte das auf keinen Fall an den Kleinen auslassen.

Teppiche wegräumen

Es gibt auch einige „Lifehacks”, die man in Bezug auf dieses Thema der Welpenerziehung hört. Sowas wie ein Extrateppich, auf welchen der Welpe immer pinkeln kann in der Wohnung, wenn er muss. Das Problem hierbei ist aber, dass man den Welpen an die falsche Situation gewöhnt: Man kann ja nicht dem Haustier beibringen, dass es vollkommen in Ordnung ist auf diesen Teppich zu pinkeln, aber dann frustriert sein, wenn er auch mal auf einen anderen pinkelt.

Welpe auf Teppich stubenrein bekommen

Neuer Welpe im Haus? Am besten alle Teppiche wegräumen!

Bei manchen Besitzer:innen möge das zwar klappen, aber so ist das nicht immer und im Allgemeinen würde man diese Erziehungstechnik auch nicht grade als effektiv ansehen. Es wäre viel besser, wenn man von Anfang an die Teppiche alle erstmal wegräumt. So ist das Reinigen einer Pfütze nach einem Missgeschick auch viel leichter. Außerdem sollte man beim Gassi gehen darauf achten, dass man nur weiche Flächen, wie auf einer Wiese, dem Welpen zum Pipi machen anbietet. So wissen die Kleinen, dass sie nicht auf harten Oberflächen, wie jetzt grade der Wohnzimmerboden, später mal der Gehweg, machen sollen. Ohne Teppiche im Haus wird es schwer eine weiche Oberfläche zu finden: Dann möchte er unbedingt raus.

Genug mit dem Welpen herausgehen

Zudem sollte man alle 2 Stunden mit dem Hund herausgehen. Besonders immer nach dem Fressen, Trinken, Aufwachen (oder nach längerer Ruhepause) und Spielen muss man mal mit dem Hund raus. Das sind die wahrscheinlichsten Zeiten, wo ihm ein Missgeschick unterlaufen könnte. Alternativ kann man sich auch ein Hundeklo anschaffen und den Welpen daran gewöhnen. Von Tag zu Tag immer mehr Richtung Haustür oder Garten ziehen. Nach etwa 2 Wochen sollte es dann vor der Haustür stehen und dem Welpen kommt das ganz natürlich vor. Dies wäre ein Lösungsansatz für Familien, die in höheren Stockwerken leben. Ideal wäre es aber trotzdem mit den Kleinen, wie erwähnt, alle 2 Stunden herauszugehen.

Training stubenreiner Hund

Man muss mit dem Welpen so oft wie möglich herausgehen. Alle 2, höchstens 3, Stunden!

Pipi auf Kommando

Es lohnt sich auch dem Welpen einen bestimmten Befehl oder ein Kennwort beizubringen, bei welchem er machen soll. Beispielsweise „Pipi machen!”, „Mach fein” oder „Geh Töpfchen!” machen sich gut. Es ist jedoch nicht wirklich von großer Bedeutung, welchen Befehl oder welches Kennwort Du benutzt, solange Du es konsequent durchziehst und bei Gelingen den Kleinen auf jeden Fall lobst!

Loben im Training

Das eigentliche Potty Training findet beim Gassigang statt: Besuche mit dem Welpen einen Ort mit weichem Untergrund, wie eine grüne Wiese, und sage ihm, dass er hier sein Geschäft machen kann. Probiere es auch mit den vorhin genannten Kennwörtern, um ihm die Situation leichter zu machen. Wenn er letztlich sein Geschäft erledigt hat, so gehört sich das gute Gelingen gelobt! Das bedeutet, dass sich der Jüngling ein Leckerli verdient hat.

Das wiederholst Du dann täglich. Versuche auch, wenn Du an dem Platz bist, wo er Pipi machen soll, nicht aufdringlich zu sein. Bleibe ganz gelassen und lass ihn sein Ding machen. Sonst assoziiert er irgendwann diesen Ort nicht mehr mit dem Stuhlgang, sondern damit, dass Ihr da gemeinsam spielt. Bleibt also fokussiert und spiele nicht an diesem bestimmten Ort die ganze Zeit mit ihm.

Das Wichtigste im Überblick:
1. Viel Geduld haben, wenn es zu Missgeschicken kommt. Nie Welpen gegenüber aggressiv auftreten, das kann sie ein Leben lang verfolgen!

2. Eventuell Teppiche wegräumen und aufpassen, dass Dein Hund draußen nur auf weiche Oberflächen macht. So lernt er, dass harte Oberflächen, wie der Wohnungsboden, nicht geeignet für das Pinkeln sind.

3. Gehe auf jeden Fall alle 2 Stunden mit Deinem Hund raus. Deinen Welpen immer nach dem Fressen, Trinken, Aufwachen (oder nach längerer Ruhepause) und Spielen nach draußen bringen.

4. Such Dir ein bestimmtes Kommando oder Kennwort aus und wende es konsequent beim Pinkeln an. Beispielsweise „Pipi machen!”, „Mach fein” oder „Geh Töpfchen!” machen sich gut.

5. Nach dem Training während dem Gassi gehen solltest Du nie vergessen ihn zu loben! Leckerlis und gute Worte sind erwünscht!

Erwachsene Hunde, die plötzlich wieder eine schwache Blase haben – was tun?

Wenn ältere Hunde wieder anfangen in der Wohnung machen, so kann das verschiedene Gründe haben. Das Wichtigste ist aber, dass man das auf jeden Fall beim Tierarzt abchecken lässt.

Sowas könnte nämlich auch ein Anzeichen für eine Krankheit, wie beispielsweise eine Blasenentzündung, sein. Da muss man schnell handeln. Es kann auch sein, dass der ältere Hund durch eine bestimmte Krankheit Blaseninkontinenzprobleme bekommt. Das ist sehr verbreitet und beschreibt einen unkontrollierbaren Kotabsatz. In der Regel bekommt man dafür vom Tierarzt Medikamente verschreiben und der Hund trägt eine Windel.

Was wenn beim Arzt nichts rauskam? Möglicherweise kann es auch im Zusammenhang mit dem neuen Futter stehen, welches er nicht gut verdauen kann und dadurch Verdauungsprobleme hat. Manche Hunde bekommen das nur, wenn sie Fertigfutter bekommen. Stattdessen einfach mal öfter Rohfutter dem Haustier servieren und beobachten, ob sich da was unterscheidet.

Trivia: Was Du noch über dieses Thema wissen solltest

Mit einer Triviarunde möchten wir abschließend noch mal wichtige Fragen beantworten, damit Du auch über alles aufgeklärt bist!

Muss ich mir Sorgen machen, wenn mein 13 Wochen altes Haustier nicht stubenrein ist?

Eigentlich nicht. Bei jedem Hund ist es anders: Die einen verstehen die Regeln mit der 12. Lebenswoche, die anderen brauchen einen längeren Anlauf bis es klappt. Man muss viel Geduld haben und lange den Hund trainieren bis man das Ziel erreicht hat. Das kann echt schon auf die Nerven gehen, das verstehen wir. Aber Sorgen? Die müsst Ihr nicht haben. Frühstens mit der 12. Lebenswoche kann ein Welpe seine Blase kontrollieren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er sich auch einfach etwas Zeit lässt, aber bis zu seiner 18. Lebenswoche alles versteht.

Hinweis!
Hunde sind ganz individuell und manche brauchen halt länger Regeln zu erlernen, als andere. Das ist auch vollkommen in Ordnung so, also sollte man bei unter 18 Lebenswochen in keine Panik verfallen.

Wenn Dein Hund aber mit über 18 Lebenswochen noch immer nicht stubenrein wird, so kann das auch gesundheitliche Ursachen haben. Am besten vereinbart man also sicherheitshalber einen Termin beim Tierarzt. Wenn da nichts herauskommt, so kann man sich auch an einen professionellen Hundetrainer wenden. Spätestens dann sollte alles klappen.

Stimmt es, dass Welpen, die im Frühling oder Sommer geboren sind, schneller stubenrein werden?

Diese Annahme ist wahr: Welpen, die im Frühling oder Sommer geboren werden, werden auch öfter auf große Wiesen gelassen. Von Geburt an ist ihnen bewusst, dass es einen Innenbereich und einen Außenbereich gibt.

Zwei Welpen werden stubenrein

Welpen, die zu wärmere Jahreszeiten geboren werden, haben den Vorteil, dass sie öfter herausgelassen werden. Sie verstehen schneller den Unterschied zwischen Zuhause und Natur und können so bewusst anfangen zu lernen, wo man gehen darf und wo nicht.

Im Herbst und Winter hingegen hat man nicht so viele Möglichkeiten draußen rumzurennen. Sie verstehen also nicht sofort, welchen Unterschied diese zwei Kulissen haben und denkt so, dass sie eigentlich überall sich entlassen dürfen.

Man muss aber schon sagen, dass es eigentlich egal ist, ob ein Hund im Frühling oder Winter geboren wird: Am Ende werden alle Welpen trotzdem stubenrein. Bei der Aussage, dass Welpen, die zu wärmere Zeiten geboren werden, schneller stubenrein werden, ist nämlich nur gemeint, dass man so im Schnitt es etwas leichter hat mit der Thematik. Man muss trotzdem beachten, dass jeder Vierbeiner individuell ist und man dem Potty Training so oder so nicht aus dem Weg gehen kann. Sowas gehört einfach mit dazu.

Woran kann ich erkennen, dass mein Hund mal aufs Töpfchen muss? Wie oft muss er gehen?

Bei jedem Welpen drückt sich das anders aus, also solltest Du das genau bei Deiner Situation beobachten. Grundsätzlich solltest Du aber Deinen Welpen immer nach dem Fressen, Trinken, Aufwachen (oder nach längerer Ruhepause) und Spielen nach draußen bringen.

Welpen, welche grade mal 2 Monate alt sind, können in der Regel höchstens 2 Stunden ihr Geschäft einhalten. Man kann aber auch damit rechnen, dass nach einer Stunde der Jüngling sehr stark muss und dementsprechend einfach auf den Teppich macht. Man kann deshalb die Frage, wie oft ein Welpe so genau muss, nicht wirklich im Allgemeinen beantworten. Das ist immer ganz individuell. Deshalb: Sicherheitshalber oft genug herausgehen! Alle 2, höchstens 3, Stunden!

Weiterführende Quellen

Tipps zur Adoption von Hunden

Die besten Hundeleihnen fürs Gassi gehen

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