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Hundetraining: So startest Du mit Rally Obedience

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Ist Dir das einfache Trainieren von Kommandos wie Sitz, Platz und Bleib zu langweilig? Haben Du und Dein Hund Spaß an Bewegung? Willst Du die Beziehung zu Deinem Hund stärken? Möchtest Du die Kommunikation zwischen Dir und Deinem Hund verbessern? Dann ist Rally Obedience perfekt für Euch.

In unserem Ratgeber erfährst Du wichtige Hintergründe über Rally Obedience. Außerdem erklären wir Dir, welche Voraussetzungen Du und Dein Hund haben sollten und wie Rally Obedience Einheiten aussehen. Zum Abschluss haben wir noch fünf Tipps, wie Ihr erfolgreich in Rally Obedience werdet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Um mit Rally Obedience anzufangen, sind kaum Vorkenntnisse erforderlich.
  • Der Spaß steht im Fokus! Du und Dein Hund müssen Freude an der Zusammenarbeit haben.
  • Dein Hund muss gut sozialisiert sein. Bei Aggressivität Menschen oder anderen Hunden gegenüber werdet Ihr disqualifiziert.
  • Bevor Du mit Deinem Hund ins Training startest, muss ein Tierarzt Deinen Vierbeiner untersuchen und die sportive Belastbarkeit einschätzen.
  • Ein Handicap von Dir oder Deinem Hund ist kein Problem, denn der Parcours kann angepasst werden.

Was ist Rally Obedience?

Rally Obedience ist eine neue Hundesportart aus den USA. Das Ziel dieses Sports ist die Verbindung des klassischen Gehorsamkeitstrainings mit sportlicher Betätigung in Form einer Rallye durch einen Parcours. Die Rasse, das Alter und die Größe des Hundes sind zweitrangig, weshalb Rally Obedience zu einer beliebten Hundesportart geworden ist.

Der Parcours ist für beide Partner spannend und kann an die körperliche Fitness des Teams angepasst werden. Da das Training von Gehorsam auf Dauer langweilig für beide Seiten wird, handelt es sich bei Rally Obedience um eine Abwandlung der klassischen Unterordnung. Hier wird ähnlich wie bei Agility von Mensch und Hund ein Parcours gemeinsam durchlaufen.

Es stehen klassische Kommandos wie Sitz, Platz, Bleib und Komm im Zentrum. Diese müssen perfekt ausgeführt werden. Diese werden durch Körperhilfen oder akustische Signale angeleitet. Hierbei steht der Spaß an oberster Stelle, so wird die Kommunikation zwischen Mensch und Tier gestärkt. Anders als bei Agility darf der Hund jederzeit während des Wettkampfs angesprochen, gelobt und motiviert werden.

Bei Wettkämpfen werden mehrere Stationen mit verschiedenen Aufgaben durchlaufen. Die Aufgaben werden auf Schildern gezeigt und müssen in einem definierten „Arbeitsbereich“ ausgeführt werden. Eine Grundlage ist die Fußarbeit, das heißt, dass der Hund fast durchgehend eng am Menschen laufen muss. Die Turniere haben verschiedene Klassen, in denen die Aufgaben schwerer oder leichter sind.

Hindernisparcours bei einem Rally Obedience Turnier

Ähnlich wie bei Agility gibt es bei Rally Obedience einen Parcours mit Hindernissen. Diese können bei Handicaps angepasst werden.

Hintergründe: Was Du über Rally Obedience wissen solltest

Rally Obedience ist eine neue Sportart, alles, was Du wissen musst, findest Du in diesem Teil.

Für wen ist Rally Obedience geeignet?

Bevor Du startest, musst Du überlegen, ob Du und Dein Hund für Rally Obedience geeignet sind. Um Dir Deine Entscheidung zu erleichtern, haben wir Dir in diesem Teil des Ratgebers die Voraussetzungen zusammengestellt.

Welche Voraussetzungen sollte der Hundeführer haben?

Als Hundeführer solltest Du Spaß und Lust an den gemeinsamen Aktionen mitbringen. So wird auch Dein Hund Spaß an den Aufgaben haben. Du kannst auch mit einer Geheinschränkung an Rally Obedience Turnieren teilnehmen. Denn die Parcours werden auf Dein Handicap angepasst.

Für welche Hunde ist Rally Obedience geeignet?

Rally Obedience ist für alle Hunde unabhängig von ihrer Größe, ihrem Alter und ihrer Rasse geeignet. Zwei der wichtigsten Charaktereigenschaften Deines Hundes sind der Spaß am Laufen und das Ausführen von Aufgaben.

Dein Hund darf nicht aggressiv gegenüber anderen Hunden oder Menschen sein, er muss gut sozialisiert sein. Ansonsten werdet ihr aus dem Training ausgeschlossen, beziehungsweise disqualifiziert.

Du kannst mit Deinem Hund bereits im Welpenalter mit dem Training beginnen. Am besten fängst Du mit mehreren kurzen Trainingseinheiten anfangen, damit der Welpe nicht überfordert wird. Du musst die Übungen dem Können Deines Hundes anpassen. Um an Turnieren teilzunehmen, muss Dein Hund mindestens 15 Monate alt sein.

Wenn Dein Hund über 8 Jahren ist, gibt es auf Turnieren eine extra Klasse. Hier werden die Hindernisse angepasst und der Parcours wird ohne Zeitdruck absolviert.

Hunde mit einem Handicap werden nicht ausgeschlossen, jedoch können sie in den meisten Fällen einen Teil der Aufgaben nicht ausführen. Diese Hunde können Rally Obedience ausführen, wenn sie allgemein Spaß am Aufgabenerfüllen und der Bewegung haben. Je nach Klasse, in der Ihr antretet, werden Sprünge ausgelassen oder niedriger gestellt.

Bevor Du Dich für das Training entscheidest, solltest Du Deinen Hund beim Tierarzt vorstellen. Dieser prüft das Herz, das Herz-Kreislauf-System, die Funktion anderer Organe und den Allgemeinzustand. Ebenso macht der Tierarzt ein Blutbild und entscheidet abhängig von den Ergebnissen, ob Dein Hund der sportiven Belastung gewachsen ist. Behalte im Kopf, dass der Parcours immer Deinem Hund angepasst werden kann.

Gehorsamkeitsübung Sitz bei einer Rally Obedience Prüfung

Ein wichtiges Kommando, das Dein Hund beherrschen sollte, ist Sitz. Bei Rally Obedience wird dieses Kommando mit weiteren Kommandos geschult.

Wie funktioniert Rally Obedience?

Bei Rally Obedience zeigen kleine Schilder an, welche Aufgaben absolviert werden müssen, bevor der Parcours weitergeht. Du begleitest Deinen Hund durch den Parcours und gibst ihm die passenden Kommandos. Ihr müsst zusammen den Parcours möglichst fehlerfrei und zügig durchlaufen.

Den Anfang Eures Trainings könnt Ihr im heimischen Garten machen oder nach Vereinen in Eurer Umgebung suchen.

Um mit Rally Obedience anzufangen, sollte Dein Vierbeiner die wichtigen Kommandos fehlerfrei ausführen können. Ansonsten könnt Ihr jederzeit anfangen und mithilfe von Videos üben.

Welche Übungen gibt es?

Insgesamt gibt es ungefähr 50 verschiedene Übungen, pro Parcours werden nur 10-20 Übungen verwendet. Die Übungen setzen sich aus verschiedenen Sprüngen über Latten, Wände oder Gräben, einfacher Hürdenbewältigung, Slalom- und Spirallauf, verschiedene Drehungen und Wendungen. Hinzu kommen klassische Kommando-Aufgaben, wie beispielsweise Sitz, Platz, Steh, Komm und Halt.

Wenn Du wissen willst, welche Übungen Dein Hund in der Beginner Klasse können muss, schau Dir dieses Video an.

Wie sieht eine typische Rally Obedience Einheit aus?

Eine klassische Rally Obedience Einheit ist auf einer Fläche von 20×30 m aufgebaut und besteht aus 10-20 Aufgaben. Schilder zeigen die Aufgaben, beziehungsweise Aufgabenkombinationen an. Nach jeder Übung muss sich der Hund erheben und an Deiner Seite in Richtung des Pfeils weiterlaufen.

Im folgenden Video haben siehst Du eine Rally Obedience Einheit.

Trivia: Was Du sonst noch über Rally Obedience wissen solltest

Alles, was Du noch über Rally Obedience wissen musst, findest Du in diesem Teil des Ratgebers.

Wie laufen Turniere ab?

Auf Turnieren dürfen alle Hunde, unabhängig von Rasse, Größe und Alter, teilnehmen. Das Mindestalter für Hunde ist 15 Monate, ebenso gibt es für Hunde ab 8 Jahren eine eigene Seniorenklasse. Bei der Bewertung spielt die Zeit eine wichtige Rolle. Der Parcours sollte möglichst schnell und präzise absolviert werden. Nur bei der Seniorenklasse gibt es keine Zeitvorgabe.

In der ursprünglichen Form von Rally Obedience hatten die einzelnen Übungen keinen individuellen Punktwert.
Es gibt zwei Bewertungsarten. Bei der ersten Variante startet jeder Teilnehmer mit 200 Punkten. Hier gibt es für jeden Fehler Punktabzüge. In der zweiten Variante starten die Teilnehmer bei null Punkten und erhalten für jede Übung Punkte. In beiden Fällen gewinnt das Team mit der höchsten Punktzahl.

Die Ausführung der Übungen wird von einem Richter bewertet. Dieser Richter hat zwei Aufgaben. Zum einen das Geben des Startsignals und zweitens das Bewerten der Übungen.

Im Gegensatz zu klassischer Obedience ist es bei Rally Obedience erlaubt den Hund anzufeuern, anzusprechen und zu motivieren. Hier ist es egal, wie oft Du Deinem Hund Hör- oder Sichtzeichen gibst.

Der Hund darf nicht korrigiert werden. Hier ist es egal, ob Du Deinen Hund mit der Hand, Leine oder Stimme verbesserst. Es ist ein Tabu und führt zum Punktabzug oder Disqualifikation.

Mit diesen 5 Tipps bist Du erfolgreich in Rally Obedience

Um erfolgreich auf Rally Obedience Wettkämpfen zu sein, haben wir für Dich 5 Tipps zusammengefasst.

  1. Bevor das Training oder das Turnier startet, solltest Du den Parcours besichtigen. So kannst Du Dich während des Turniers, beziehungsweise des Trainings, auf Deinen Hund konzentrieren.
  2. Vor dem Turnier solltest Du die Beschreibungen der einzelnen Lektionen lernen. Dann weißt Du, wie welche Übung bewertet wird.
  3. Es ist wichtig, nicht nur einzelne Schilder zu lernen, denn bei Turnieren werden die Übungen unterschiedlich kombiniert.
  4. Achte auf dem Weg zwischen den Schildern darauf, dass Dein Hund an Deiner Seite läuft.
  5. Du solltest es ausnutzen, dass Du Deinen Hund motivieren darfst.

Welches Zubehör brauchst Du für Rally Obedience?

Für Rally Obedience brauchst Du nicht viel Zubehör. Die Schilder findest Du online, am Ende des Ratgebers, haben wir Dir welche verlinkt. Des Weiteren brauchst Du Stangen oder Hüttchen, diese kannst Du ebenfalls online finden.

Slalom ist eines der Hindernisse bei Rally Obedience Turnieren

In höheren Klassen werden mehrere Hindernisse im Parcours integriert, beispielsweise Slalom.

Welche Fähigkeiten werden bei Hund und Mensch geschult?

Da Rally Obedience leicht in den Alltag integrierbar ist, kann es Euren Alltag erleichtern. Zudem wird die Beziehung zwischen Dir und Deinem Vierbeiner gefördert. Durch Rally Obedience lernt Dein Hund auf Deine Bewegungen und Anweisungen zu achten. Dies führt zu einem entspannteren Spaziergang, da der Hund leicht an der Leine oder auch frei läuft.

Fazit

Rally Obedience bietet Dir und Deinem Hund eine wunderbare Möglichkeit das Gehorsamkeitstraining mit Spaß und Bewegung zu verbinden. Eure Bindung zueinander und die Kommunukation zwischen Euch wird gefördert. Mit Training und Spaß am Sport könnt Ihr gemeinsam an Turnieren starten. Wenn Ihr als Team alle Voraussetzungen erfüllt und der Tierarzt sein ok gibt, steht dem Start ins Training nichts mehr im Weg.

Das Wichtigste beim Trainieren ist der Spaß. Dieser sollte in keinem Fall zu kurz kommen, damit Du und Dein Hund motiviert bleibt. Fangt mit kurzen Übungsintervallen und ohne Zeitdruck an und steigert Euch von dort. Viel Spaß!

Weiterführende Links und Recherchequellen:

Wo Du das Reglement findest, erfährst Du hier: Mehr erfahren

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