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Rhodesian Ridgeback im Rasseporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
Ein Rhodesian Ridgeback schaut nach links.
Der Rhodesian Ridgeback ist ein freundlicher, sensibler Hund, der auch mal seinen eigenen Dickkopf durchsetzten will. Der ehemalige Jagdhund ist heute ein sehr beliebter Familienhund. Er braucht viel Auslauf und eine feste Hand bei der Erziehung.

Überlegst Du Dir einen Rhodesian Ridgeback zu halten solltest Du Dich vorher natürlich ausreichend informieren. In diesem Artikel geben wir Dir einen groben Überblick über den Ridgie.

Wesen und Charakter des Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Ridgeback zeichnet sich unter anderem durch seine mutige und clevere Art aus. Er ist loyal gegenüber seinen Besitzern, gegenüber Fremden jedoch meist misstrauisch. Dies solltest Du im Hinterkopf behalten bei beispielsweise Reiseplänen. Durch seine sensible Persönlichkeit kann er sich nur schwer neuen Situationen anpassen. Er wird also eher gestresst auf Hundesitter oder gar auf Einsamkeit reagieren. Plane Deinen Urlaub am besten so, dass Dein Liebling Dich begleiten kann.

Der Ridgie kann auch stur sein, wenn ihm nicht klar ist, was von ihm gewollt wird. Er wird sich außerdem nie komplett unterwerfen und immer seinen eigenen Kopf behalten und manchmal auch durchsetzen wollen. Trotzdem ist er bei richtiger Erziehung für viele unterschiedliche Einsatzbereiche geeignet.

Er ist ideal als Blinden-, Wach-, Polizeihund und natürlich auch als verschmuster, kinderfreundlicher Familienhund geeignet. Ridgebacks sind normalerweise sehr freundlich und überhaupt nicht aggressiv.

Da der Rhodesian Ridgeback in Südafrika traditionell zur Löwenjagd eingesetzt wurde, sollte er viel Auslauf bekommen. Er braucht mindestens drei Stunden Bewegung pro Tag. Das ist sehr wichtig um ihn komplett auszulasten. Bietest Du ihm viel Auslauf und Spielmöglichkeiten wird er zwischendrin aber auch sehr viel schlafen und faulenzen und benötigt nicht konstant Deine Aufmerksamkeit.

Wusstest Du schon, dass Rhodesian Ridgebacks in Deutschland nicht als Jagdgebrauchshunderasse eingestuft sind?
Die Rasse wurde in Afrika außerdem lange als Wachhund eingesetzt. So werden sie auch im Haus schnell reagieren und Deine Wohnung bewachen wollen. Doch bellen tut der Rhodesian Ridgeback selten. Wenn er bellt, ist meistens die Klingel schuld.

Seine Menschenbezogenheit, sein ausgeglichenes Wesen, sowie die bereits erwähnte Empfindlichkeit sind ebenfalls typische Charakteristiken. Der Ridgeback bleibt bei Regen gerne mal zu Hause und fürchtet sich oft vor Donner und Schüssen.
Dieser Hund erfordert erfahrene und verantwortungsbewusste Besitzer. Jedoch kann ein Anfänger durch gründliche Recherche und Einlesen in den Umgang mit der Rasse durchaus Erfolg haben.

Aussehen des Rhodesian Ridgebacks

Rhodesian Ridgebacks haben ein glänzendes, dichtes und sehr kurzes Fell. Es ist braun und geht teils ins Rötliche über. Man bezeichnet ihre Farbe als hell- bis rotweizen Sie könne teilweise schwarze und weiße Haare oder Flecken haben, jedoch nur in Maßen. Der markante Rückenkamm ist wohl ihr einprägsamstes Merkmal. Dieser wird Ridge genannt und besteht aus einem Streifen auf dem Rücken der Tiere, wo die Haare in die entgegengesetzte Richtung wachsen. Diese Eigenschaft haben die Ridgebacks von ihren Vorfahren in Afrika geerbt.

Wusstest Du schon, dass außer dem Rhodesian Ridgeback nur zwei weitere Hunderassen den typischen Rückenkamm besitzen? Er tritt beim Phu Quoc und dem Thai Ridgeback auf.

Die Hunde sind muskulös und kräftig gebaut und werden bis zu 69 cm groß, wobei Hündinnen meist nur eine Größe von 66 cm erreichen. Ihre Brust liegt tief und die Rippen und Lenden sind leicht gewölbt. Ihre Augen sind dunkel bis bernsteinfarben.
Ridgebacks sind außerdem Spätentwickler und erreichen lediglich mit zwei bis drei Jahren körperliche und psychische Reife.

Ein Rhodesian Ridgeback liegt mit einem Tennisball auf einer Wiese.

Ridgies sind sportlich gebaut und brauchen genügend Bewegung. Streicheleinheiten dürfen allerdings auch nicht fehlen!

Erziehung und Haltung des Rhodesian Ridgeback

Als eigentlicher Jagdhund ist der Jagd- und Schutztrieb bei Rhodesian Ridgebacks auch dementsprechend ausgeprägt. Um diesen unter Kontrolle zu halten, erfordert die Erziehung des Hundes Konsequenz und vor allem viel Zeit. Gerade als Welpe und junger Hund ist seine Natur sehr stürmisch und dynamisch und bedürfen daher viel Aufmerksamkeit. Es gibt einige Aktivitäten, die Du mit Deinem Hund zusammen unternehmen kannst, um einen Jagdtrieb zu befriedigen. Mehr dazu findest Du hier!

Aufgrund der sensiblen Art des Ridgebacks gestaltet es sich oftmals schwierig eine richtige Balance bei der Erziehung des Hundes zu finden. Mit Druck kann diese Rasse nur schwierig umgehen, braucht aber trotzdem eine starke Hand, um ihn zu einem guten Familienhund zu erziehen. Du brauchst neben Konsequenz auch viel Geduld und Ausdauer, damit Dein Hund Regeln und Kommandos gut verstehen kann.

Es ist daher durchaus ratsam mit dem Welpen die Hundeschule zu besuchen. So kann er auch andere Junghunde kennenlernen.
Da der Ridgie sehr menschenbezogen ist solltest Du Deinen Vierbeiner auf jeden Fall bei Dir im Haus halten. Für ein Leben außerhalb des Hauses, beispielsweise im Zwinger, ist diese Rasse auf keinen Fall geeignet.

Pflege und Gesundheit des Rhodesian Ridgeback

Die Pflege eines Rhodesian Ridgebacks gestaltet sich meist als einfaches Unterfangen. Sein Fell ist sehr kurz und pflegeleicht. Du kannst in ab und zu mit einem Gummistriegel durchbürsten, um lose Haare zu entfernen und sein Fell zum Glänzen zu bringen. Der Fellwechsel ist bei den meisten eher schwach, dennoch verliert er über das Jahr verteilt sehr viele Haare, die sich im ganzen Haus verteilen können.

Ein Rhodesian Ridgeback liegt unter einem roten Tuch.

Die Pflege eines Rhodesian Ridgebacks ist im Vergleich zu anderen Hunden sehr einfach.

Krallenpflege und Zahnpflege sind nicht immer nötig. Neigt Dein Ridgie jedoch zu Zahnstein, solltest Du das Zähneputzen rechtzeitig mit ihm üben. Hierfür gibt es extra Hundezahnbürsten. Auch die Ohren solltest Du regelmäßig reinigen, um Entzündungen vorzubeugen. Die herunterhängenden Schlappohren sind anfällig dafür.

Da Ridgebacks von Natur aus keine Unterwolle haben, kannst Du Deinem Vierbeiner einen Hundemantel besorgen, den er bei Kälte tragen kann. Auch ein extra Regenmantel ist keine schlechte Idee, da der Ridgie schlechtes Wetter eher scheut.

Gesundheitliche Probleme halten sich bei den Rhodesian Ridgebacks in Grenzen. Sie gelten als relativ robuste Rasse. Dennoch gibt es einige Erbkrankheiten, die bei dieser Rasse auftreten können:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Ellbogendysplasie
  • degenerative Myelopathie
  • Hämophilie B

Es besteht weitestgehend jedoch keinen Grund zu Sorge, da diese Krankheitsbilder bei der Züchtung durch Untersuchung der Elterntiere strengstens kontrolliert werden. Achte beim Kauf ebenfalls auf das Verhalten der Welpen: sind sie nervös oder haben eine niedrige Reizschwelle ist das meist kein gutes Zeichen.

Aktivitäten mit dem Rhodesian Ridgeback

Da der Ridgeback ursprünglich aus Afrika kommt und dort die unendlichen Weiten zum Toben und Rennen zur Verfügung hat, ist es wichtig, dass er auch bei Dir genügend ausgelastet ist. Er hat vor allem in jungen Jahren einen enormen Bewegungsdrang und freut sich Teil einer sportlich aktiven Familie zu sein.

Ein Rhodesian Ridgeback rennt über eine Wiese.

Die Vierbeiner lieben es in der Natur zu sein. Genug Auslauf darf deswegen natürlich nicht fehlen!

Ideal ist, wenn Du ein Haus mit Garten besitzt, in dem er sich auch zwischen den Spaziergängen sportlich betätigen kann. Der Ridgeback liebt auch geistige Herausforderungen und braucht zwischendrin natürlich auch genug Zeit zum Entspannen.

Du kannst mit Deinem Ridgeback eine Reihe von Aktivitäten betreiben. Jedoch sind manche Übungen aufgrund seiner Größe eher ungeeignet. Beispielsweise Hürden-springen kann seine Gelenke enorm belasten. Sprich am besten mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt darüber. Im Folgenden haben wir Dir einige geeignete Aktivitäten herausgesucht:

  • Agility
  • Dummy-Training und Apportieren
  • Intelligenzspielzeug
  • Zerr- und Kraftspiele
  • Hundesportart / Turnierhundesport
  • Futterspiele
  • Kommandos lernen
  • Spielen mit anderen Hunden
  • mit dem Ridgie Joggen oder Fahrrad fahren

Herkunft des Rhodesian Ridgeback

Die Ridgebacks stammen ursprünglich von domestizierten Hunden der afrikanischen Bantus und Khoi-Khoi Stämmen ab. Diese Tiere besaßen bereits den unverkennbaren Ridge auf dem Rücken.

Sie wurden primär für die Bewachung der Siedlungen und der Nutztiere eingesetzt. Die Ridgebacks wurden auch für die Jagd eingesetzt. Ihre Aufgabe war es die Tiere so lange in Schach zu halten bis die Jäger es erlegen konnten. So wurden sie auch später von Europäern, die Afrika besiedelten, eingesetzt und mit anderen Rassen gekreuzt. Diese Hunde, sogenannte Boer-Hunde, jagten vor allem Löwen, erlegten diese aber nie selber, sondern lenkten sie nur ab.

Wusstest Du schon, dass der Rhodesian Ridgeback die einzige Hunderasse ist, die aus dem Süden Afrikas stammt. In Afrika werden die Hunde auch African Lion Dog genannt.

Im Jahr 1922 wurde der Ridgeback im ehemaligen Rhodesien erstmals einem Standard zugeordnet. Der Brite Francis Richard in Bulawayo orientierte sich aufgrund der Ähnlichkeit der beiden Rassen am Dalmatiner. Beide Rassen wurden vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) der FCI-Gruppe 6, Sektion 3 zugeordnet. 1962 wurde die Hunderasse dann von der Kennel Union in Südafrika anerkannt. Doch erst 1954 kam die Rasse dann auch nach Deutschland und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Vor allem im letzten Jahrzehnt sind Rhodesian Ridgebacks zum Trend-Hund geworden.

Rhodesian Ridgeback anschaffen: Wo finde ich einen passenden Rhodesian Ridgeback

Ein Rhodesian Ridgeback Welpe kostet 1500 bis 2000 Euro bei einem seriösen Züchter. Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Rhodesian Ridgebacks in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Rhodesian Ridgeback geben, der ein passendes Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info@vdh.de
Internet: www.vdh.de

Deutsche Züchtergemeinschaft Rhodesian Ridgeback e.V.

Ute Wagner
Stephanstraße 10
97424 Schweinfurt
Tel: 0 97 21 6 46 96 66
Fax: 0 97 21 6 46 96 64
E-Mail: Geschaeftsstelle@dzrr.de
Internet: https://www.dzrr.de/

Welpenvermittlung

Nancy Dressel
Sendener Str. 14
06917 Jessen
Tel: 0 35 37 20 34 52
Fax: 0 35 37 20 34 51

Notvermittlung

Gerda Buse
Lindenstr. 1b
23795 Bad Segeberg
Tel: 0 45 51 / 69 75
E-Mail: gerdabuse@gmx.de

Rhodesian Ridgeback Club Deutschland e.V.

Verena Schmidt
Fritz-Reuter-Str. 68
44867 Bochum
Tel: 0 23 27 3 62 09
E-Mail: geschaeftsstelle@rrcd.de
Internet: http://www.rrcd.de/

Welpenvermittlung

Christina Rethwisch
Dahlenholz
21077 Hamburg
Tel: 0 40 7 60 66 34

Notvermittlung

Feli Grosshans
Sudhoffstr. 5
42283 Wuppertal
Tel: 02 02 8 90 44 15
Tel: 0172 250 75 98
E-Mail: feli@masimba.de

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Weiterführende Quellen

Rassestand des Rhodesian Ridgeback (Stand: 07.08.1998): PDF

5/5 - (2 votes)
Fellpflege
100%
Gesundheit
85%
Intelligenz
85%
Energielevel (Bewegungsdrang)
85%
Bellverhalten
10%
Familienfreundlichkeit
100%
Kinderfreundlichkeit
85%