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Dobermann im Rasseporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
Dobermann auf Blumenwiese.
Furchtlos, selbstbewusst und wachsam – der Dobermann ist ein guter Beschützer und treuer Vierbeiner. Schon ab Welpenalter fordern sie viel sachkundige Führung und einen liebevollen Besitzer, der den Charakter des Dobermanns zu schätzen weiß. Er ist ein aktiver Hund, der von seinem Menschen viel erwartet.

Wer über die Anschaffung eines Dobermanns nachdenkt, sollte wissen, worauf er sich einlässt. In diesem Ratgeber geben wir Dir einen Überblick über Charakter, Haltung und Pflege eines Dobermanns.

Wesen und Charakter des Dobermanns

Die schlauen Köpfe fordern viel von ihrem Besitzer und brauchen viel Beschäftigung, damit diese auch ausgeglichen sind. Er ist super lernwillig und hat eine super schnelle Auffassungsgabe. Dies sollte auch sehr regelmäßig verfolgt werden. Am Tag benötigt er mindestens zwei Stunden Auslauf.

Wenn er ausgeglichen ist, kann er sich gut in seine Familie integrieren und kann auch liebevoll und verschmust sein. Diese Eigenschaften kommen aber nur zum Vorschein, wenn der Hund mit regelmäßiger Arbeit richtig geführt wird. Außerdem liebt er es dann auch zu spielen und dies ist auch egal wie. Hauptsache er verbringt Zeit mit seinem Lieblingsmenschen. Bei Spielzeugen ist der Dobermann auch überhaupt nicht wählerisch und nimmt alle Spielzeuge an, die man ihm quasi vor die Nase setzt.

Von Natur aus ist der Dobermann ein leidenschaftlicher Jäger und hat somit einen dementsprechenden hohen Jagdtrieb. Wenn er also auf die Jagd geht, kann er schon Tötungsabsichten gegenüber seiner Beute haben. Deshalb ist es in der Erziehung wichtig, ihn an Wild und andere Tiere zu gewöhnen und aufzuzeigen, dass er auch ohne sie zu zerreißen, daran vorbeilaufen kann.

Dies gilt auch für das Alleine sein. Dobermänner können es antrainiert bekommen, auch einmal alleine daheim zu bleiben. Natürlich sollte kein Hund länger als 4-5 Stunden ohne Menschen daheim sein.

Der Dobermann ist ein sehr scharfsinniger, unerschrockener und tapferer Vierbeiner. Ursprünglich wurde er als Jagd-, Schutz- und Wachhund gezüchtet. Somit hat er auch einen hohen Beschützerinstinkt und ist Fremden vor allem sehr misstrauisch. So ist es in der Erziehung auch wichtig, dass der Hund gut gegenüber Menschen und anderen Hunden sozialisiert wird.

Aber so scharf und aggressiv wie vor wenigen Jahrzehnten ist er nicht mehr. Hier kommt es auch vor allem auf die gute Züchtung an, aus dem der Hund kommt. Der Dobermann hat eine niedrige bis mittlere Reizschwelle.

Wissenswert! Der Dobermann gehört zu den intelligentesten Hunderassen der Welt.
Dobermann auf Wiese

Das Kupieren von Ohren und Schwanz ist in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten. Dies kann sich traumatisch auf den Hund auswirken.

Geselligkeit des Dobermanns

Wenn der Dobermann von klein auf in ihrer Erziehung gut mit anderen Tieren oder Kindern sozialisiert wird, bringt dies auch keine Probleme mit sich. Er kann, wenn seine Erziehung nicht auf konsequente Schärfe ausgelegt ist, ein richtiger Familienhund sein. So halten sie auch immer Ausschau nach einem Freund zum Spielen.

Vor allem das Spielen und Toben mit Kindern kann er richtig toll finden. Mit Kindern sollte aber bei dem Spielen gut aufgepasst werden, da diese Hunderasse sehr groß und schwer ist und er somit kleinere Lebewesen versehentlich verletzen kann. Ein Dobermann braucht viel Zeit, Auslauf und außerdem auch ein gutes Training. Somit ist er überhaupt nicht für Rentner geeignet.

Erziehung und Haltung des Dobermanns

Ein Dobermann ist nicht für jeden geeignet. Schon als Welpe will der Dobermann gefordert werden, da er sehr lernwillig ist und hohe Ansprüche hat. Er kann schnell neue Kommandos erlernen und hat auch viel Spaß am gemeinsamen Training mit seinem Besitzer. Die Erziehung sollte konsequent und liebevoll stattfinden und so ist der Dobermann ein sehr gehorsamer und treuer Hund.

Vor der Anschaffung eines Dobermanns, sollte man sich bewusst sein, wie viel diese Rasse an Training benötigt. So sollte das Training und Erziehung durch eine erfahrene Person, die einiges an Fachwissen mitbringt, erfolgen. So könnte ein Hundetrainer hinzugezogen werden, wenn dies ein Ersthund sein sollte. Die Erziehung und die mit sich gebrachten Grenzen sollten strukturiert und liebevoll beigebracht werden.

In einer Familie ist es auch wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, auch wenn der Hund eine klare Bezugsperson hat. Ein guter Plan mit guten Zielen ist hier hilfreich.Wenn der Dobermann nicht ordentlich trainiert ist und nicht seinen nötigen Auslauf bekommt, so kann es passieren, dass er dies an sämtlichen Gegenständen auslässt. Wenn er aber diese nötige Auslastung hat, wird nichts in Mitleidenschaft gezogen.

Wenn der Dobermann als Wachhund eingesetzt und trainiert wird, setzt er dies mit vollem Körpereinsatz und hoher Aufmerksamkeit um. Er hält vor allem durch Bellen, Einbrecher und andere ungebetene Gäste von seinem Grundstück fern. Auch beschützt er gern seine liebsten Menschen. Diesen Beschützerinstinkt hat er von Natur aus. Mit dem richtigen Training kann dies gewünscht und kontrolliert eingesetzt werden.

Wichtig: Aufgrund seiner Körpergröße und seines Bewegungsdrangs benötigt der Dobermann viel Platz. Die Haltung in einer Wohnung ist daher nicht zu empfehlen.

Pflege und Gesundheit des Dobermanns

Dobermänner haben ein kurzes Fell und keine Unterwolle. Deshalb benötigt das Fell nur wenig Pflege und keine tägliche Aufmerksamkeit. So reicht es aus, wenn das Fell alle paar Tage gebürstet wird. Hierfür eignen sich besonders Striegel oder eine weiche Bürste, um das Fell zum Glänzen zu bringen.

Auch die Ernährung spiegelt sich in dem Fell wider. Wenn der Dobermann gut und richtig ernährt wird, so glänzt auch sein Fell. Außerdem kommt es bei der Ernährung auf den Einsatzbereich des Dobermann an. Wenn dieser als Wachhund eingesetzt wird, so hat dieser auch einen höheren Energiebedarf. Die Futtermenge steigt hier mit dem Aktivitätsgrad.

Bei sportlichen Hunden sollte das Futter mehr Kohlenhydrate und bei weniger sportlichen Hunden, moderate Kohlenhydrate enthalten. Hier kann zwischen Nass- und Trockenfutter entschieden werden. Je nachdem, was der Vierbeiner lieber mag.

Die Lebenserwartung für einen Dobermann liegt in der Regel zwischen 10 und 13 Jahren. Hier spielen die Haltungsbedingungen, Ernährung, Gewicht, Bewegung und vieles mehr mit hinein. Sehr wichtig ist es auf jeden Fall, dass Gewicht und Körper in einem guten Verhältnis stehen. Durch seine Freude an viel Bewegung, ist es selten, dass ein Dobermann an Übergewicht leidet. Dies kann nur passieren, wenn der Hund nicht genügend Auslauf erhält.

Eine tückische Krankheit kann das Leben eines Dobermanns schnell beenden. Diese heißt DCM (Dilated Cardio-Myopathie) und ist eine Herzerkrankung. Hierfür kann der Auslöser eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Die Hunde zeigen meist keine Anzeichen für diese Erkrankung und kippen einfach plötzlich tot um. Hier sind Kontrolluntersuchungen sehr wichtig, da der Hund keine Anzeichen für diese Krankheit aufweist. Heilbar ist DCM leider nicht und ist auch nach Erkennung der Krankheit tödlich.

Hier sterben die betroffenen Hunde meist vor dem siebten Lebensjahr. Trotzdem kann die Lebenserwartung durch Medikamente verlängert werden.

Aktivitäten mit dem Dobermann

Damit der Dobermann fit in Kopf und Körper bleibt, bietet sich Sport an. Dies kann auch komplett vielseitig gestaltet werden, da der Dobermann für alles zu begeistern ist. Er ist eigentlich für jede Sportart für Hunde geeignet. Hier haben wir einige Aktivitäten für den Dobermann zusammengefasst:

  • Obedience/Rally-Obedience
  • Schutzhundesport
  • Agility
  • Flyball
  • Dogdance
  • Trickdogging
  • Frisbee
  • Mantrailing
  • Turnierhundesport
  • Fährtenarbeit
  • Zughundesport

Herkunft des Dobermanns

Die Geschichte des Dobermann begann Ende des 19. Jahrhunderts in Thüringen in dem kleinen Städtchen Apolda. Friedrich Louis Dobermann brauchte einen Hund, der ihn während seiner Arbeit schützen kann. Welchen Beruf er genau ausübte, ist nicht wirklich bekannt. Es war jedenfalls bekannt, dass sein Nebenberuf Hundefänger war und besonders wachsame und scharfe Hunde für seine Zucht behielt.

Zu den Vorfahren des Dobermanns gehören Pinscher, Rottweiler, Deutsche Doggen, Deutsche Schäferhunde und Windhunde. Nach dem Tod von Friedrich Louis Dobermann, übernahm ein Freund die Zucht. Mittlerweile ist die Rasse als offizieller Polizeihund anerkannt. Die Rasse wurde 1955 offiziell von der FCI anerkannt. Sie wird in der FCI-Gruppe 2, Sektion 1.1, der Pinscher eingeordnet.

Dobermänner wurden vor allem in beiden Weltkriegen vom Militär als Melde-, Minensuch- und Sanitätshunde eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg waren sie als Diensthunde zu finden in Konzentrationslagern.

Bis heute werden in einigen Ländern die Ohren und der Schwanz kupiert, damit sie gefährlicher wirken. Dies ist allerdings in Deutschland und einigen anderen Ländern mittlerweile verboten. Heute kommt der Dobermann auch als Familienhund zum Einsatz.

Wusstest Du, dass der Dobermann auch in vielen Filmen mitspielt? Beispielsweise ist der Dobermann in den Filmen „Die Dobermann Bande“, „Zoltan – Dracula’s Bluthund“ oder „Doberkiller“ zu sehen.

Dobermann anschaffen: Wo finde ich einen passenden Dobermann?

Hier ist es besonders wichtig, dass der Hund von einem guten Züchter kommt. Außerdem sollten Ohren und Schwanz nicht kupiert sein. Dies ist allgemein in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten. Einige Züchter lassen dies trotzdem im Ausland durchführen. Das kann sich aber leider traumatisch auf den Welpen auswirken, weshalb wir davon abraten. Deshalb sollte der Züchter oder Tierschutzverein auch seriös wirken. Hier würden wir eher von privaten Züchtern abraten. Auch im Tierheim kann es einen Dobermann geben, der dringend ein neues Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174

44141 Dortmund

Telefon: +49 231 56 50 0 – 0

Telefax: +49 231 59 24 – 40

E-Mail: info[at]vdh[.]de

Internet: www.vdh.de

Dobermann-Verein e.V.

Feldkirchener Str. 10

85551 Kirchheim b. München

Telefon: +49 89 123 42 24

Telefax: +49 89 123 47 41

E-Mail: info@dobermann.de

Internet: www.dobermann.de

Weiterführende Quellen:

FCI Rassestandard eines Dobermanns (Stand 2015)

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