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Deutsche Dogge im Rasseporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
Gefleckte deutsche Dogge
Groß, imposant und edel – das sind die Attribute, die der Deutschen Dogge, einer der größten Hunderassen der Welt, zugeordnet werden. Doch hinter dieser enormen Erscheinung verbirgt sich ein liebenswerter Gefährte, der trotz seiner Größe und seines Gewichtes stets zum Kuscheln aufgelegt ist.

Du interessierst Dich für die Hunderasse oder sogar für die Anschaffung einer Deutschen Dogge? Dann bist Du hier genau richtig, in diesem Artikel geben wir Dir einen groben Überblick über den Charakter, die Erziehung und die Pflege der Deutschen Dogge.

Wesen und Charakter der Deutschen Dogge

Deutsche Doggen gelten als äußerst liebevolle Wesen. Durch ihre Anhänglichkeit sind sie tolle Begleiter in allen Situationen. Die sanftmütigen Riesen sind verspielt und bauen schnell eine enge Bindung zu ihren Besitzern auf.

Aufgrund der Tatsache, dass sie immer kuschelbedürftig sind, werden sie auch „große Schoßhunde” genannt. Oftmals vergessen sie beim Schmusen jedoch ihr Gewicht und neigen dazu ihr Herrchen mit Liebe zu zerquetschen.

Deutsche Doggen sind sehr ausgeglichen und ruhig, sie zeigen seltenst aggressive Züge. Sie legen neuen Menschen gegenüber eine gewisse Skepsis an den Tag, sofern sie denken, dass ihre Besitzer bedroht werden. Deutsche Doggen sind überaus intelligent.

Durch diese Intelligenz und die Tatsache, dass der Hund sensibel ist, kann er auch sehr nachtragend sein. Sie würden als Jagdhunde gezüchtet, weswegen ihnen selbst heute noch eine gewisse Jagdfreude anhängt.

Deutsche Doggen mögen also auf einige Menschen furchteinflößend wirken, aber die freundlichen Riesen haben einen Charakter aus Gold. Sie sind schließlich nicht ohne Grund eine der beliebtesten Hunderassen der Welt.

Info: Deutsche Doggen werden immer wieder von anderen Hundebesitzern gehänselt. Sie werden als Pony oder Riesenkalb bezeichnet. Solche Bemerkungen solltest Du erhobenen Hauptes ignorieren.

Geselligkeit der Deutschen Dogge

Die Deutsche Dogge liebt die Aufmerksamkeit. Sie fühlt sich sehr wohl im Familienleben, denn sie baut schnell eine emotionale Bindung zu ihren Herrchen auf. Der Hund ist wahrhaftig ein Menschenfreund.

Durch seine Gutmütigkeit kommt der Hund gut mit Kindern klar, er verhält sich ihnen gegenüber ruhig und liebevoll. Du solltest Deinen Kindern jedoch den richtigen Umgang mit dem Tier beibringen, damit es nicht zu unnötigen Unfällen kommt.

Beispielsweise das Ziehen am Schwanz, schlagen, eine Störung beim Schlaf oder das Wegziehen des Futternapfes können unangenehm enden. Aber normalerweise würde der sanftmütige Riese keiner einer Fliege etwas zuleide tun.

Auch fremden Menschen oder Besuchern gegenüber ist der Hund aufgeschlossen und freundlich, sofern er keine Gefahr für seine Menschen wittert.

Deutsche Doggen vertragen sich gut mit anderen Haustieren, insbesondere, wenn sie mit eben jenen gemeinsam aufgewachsen sind. Nur vereinzelt kann es zu Störungen kommen. Vieh gegenüber können Deutsche Doggen manchmal aggressiv gegenübertreten, da sie sie als Bedrohung ansehen.

Ebenso ist es, wenn ihm ein fremder Hund begegnet. Aber diese Vorfälle treten nur vereinzelt auf und hängen vom Charakter und der Erziehung des jeweiligen Hundes ab.

Erziehung und Haltung der Deutschen Dogge

Aufgrund seiner Größe benötigt der Hund selbstverständlich viel Platz. Deshalb raten wir Dir davon ab, eine Dogge in der Wohnung zu halten.

Der Riese hat ein großes Bedürfnis danach, seinem Besitzer zu gefallen, weshalb es einfach ist, ihn zu trainieren. Trotzdem sollte der Hund schon von Kindesbeinen an trainiert werden, bestenfalls in einer Welpenschule. Zudem solltest Du Deine Dogge schon früh sozialisieren.

Das heißt, geh mit ihm an Orte, wo viele Menschen und Hunde sind, lade oft Besucher nach Hause ein, geh da spazieren, wo ihr vielen Leuten begegnet – er muss sich früh daran gewöhnen, um später einen ausgeglichenen Charakter zu entwickeln.

Wenn Deine Dogge einen gewissen Grad an Gehorsamkeit hat, kannst Du sie auch allein lassen, jedoch nicht zu lange. Denn die Rasse hat ein hohes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und ist gern in Gesellschaft.

Der Riese bellt selten, nur in Gefahrensituationen. Er neigt nicht dazu auszureißen, da er eine zu hohe Bindung zu seinen Besitzern hat. Sein sanftmütiger Charakter sorgt dafür, dass er nicht zu Zerstörungen neigt.

Die Deutsche Dogge ist sehr gut als Wachhund geeignet. Davon abgesehen, dass das Tier eine imposante Erscheinung ist, mit der sich kein Angreifer anlegen möchte, hat es auch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.

Sollte die Deutsche Dogge Dein Ersthund werden, solltest Du Dir das noch einmal überlegen. Denn die Rasse ist kein Anfängerhund. Er bedarf aufgrund seiner Kraft und seiner möglichen Gefährlichkeit eine fachkundige Pflege, Erziehung und liebevolle Führung.

Das große Tier sabbert verhältnismäßig viel. Deine Ekelschwelle sollte bei der Anschaffung also relativ tief liegen. Dafür neigt er nicht zum Schnarchen.

Deutsche Dogge im Wald

Deutsche Doggen brauchen mit ihrer majestätischen Größe genügend Platz und Auslauf.

Pflege und Gesundheit der Deutschen Dogge

Allem voran braucht die Deutsche Dogge aufgrund ihrer Größe sehr viel Futter. Die genaue Menge lässt sich nicht bestimmen, da jeder Hund einen unterschiedlichen Körperbau oder ein anderes Aktivitätslevel hat.

Ungefähr musst Du täglich mit 1 Kilogramm Trockenfutter oder alternativ mit 2 Kilogramm Nass- oder Kombifütterung rechnen. Die dafür aufkommenden Kosten solltest Du bei der Anschaffung eines solchen Hundes mit einplanen.

Achtung: Beachte bei der Aufstellung des Napfes, dass er höher gestellt ist, damit der Hund sich beim Fressen nicht bücken oder die Beine spreizen muss.

Im Frühling und Herbst ist es üblich, dass Deine Dogge starken Haarausfall hat. Das ist auf den periodischen Schuppenprozess zurückzuführen. Du kannst den Haarausfall mit einer gesunden Ernährung, guter Hygiene oder einer Bierhefe Behandlung eindämmen.

Deutsche Doggen haben eine sehr geringe Lebenserwartung, der Durchschnitt liegt nur bei 6,5 Jahren. Das ist auf die geringe genetische Vielfalt der Rasse und oftmalige Inzucht, wodurch Erbkrankheiten entstanden sind, zurückzuführen.

Häufig sind bestimmte Krankheiten der Grund dafür. Die häufigste Krankheit dabei ist die Magendrehung, wobei im Magen viel Gas gebildet wird. Es kann unter Umständen zu einer Drehung dessen führen.

Dem kann dadurch entgegengewirkt werden, wenn das Tier 2-3 mal täglich gefüttert wird, anstatt einmal mit einer großen Menge. Danach sollte sich der Hund circa 1 Stunde ausruhen.

Weitere Krankheiten, die oftmals zum Tod der Tiere führen, sind Krebs, Herzkrankheiten, Nierenversagen, Osteosarkom oder der Bewegungsapparat. Deshalb empfiehlt es sich, eine Versicherung für die Deutsche Dogge abzuschließen.

Aktivitäten mit der Deutschen Dogge

Aufgrund der Größe des Hundes gestalten sich sportliche Aktivitäten mit ihm als schwierig. Denn joggen oder springen ist nicht gut für die Gesundheit der Deutschen Dogge. Trotz dessen haben die Doggen ein hohes Temperament und viel Energie, weshalb Du Dich auf lange Spaziergänge mit dem Tier einstellen kannst.

Ruhigere Sportarten wie Obedience oder Fährtenarbeit sind bestens für die Rasse geeignet. Auch im Wasser kann sich der Hund gut auspowern.

Prinzipiell ist es möglich, Urlaub mit Deiner Dogge zu machen. Jedoch erweist sich schon die Reise, sowohl mit Auto als auch mit Flugzeug, als schwierig. Zudem musst Du ein passendes Urlaubsziel für Dich und Deinen Hund auswählen, damit nicht nur Du den Ausflug genießt.

Außerdem solltest Du Dich über mögliche Rahmenbedingungen des Urlaubsortes informieren, beispielsweise über Leinen- oder Maulkorbpflicht. Ansonsten kann der Urlaub mit Hund zu einem unvergesslichen Erlebnis für Mensch und Tier werden.

Eine Deutsche Dogge in der Wohnung zu halten ist möglich, aber nicht optimal. Wenn Du in der Stadt wohnst, erweist es sich ebenfalls als schwierig. Insbesondere, weil das Treppensteigen für die großen Hunde nicht förderlich ist und Gelenkbeschwerden hervorruft. Eine Erdgeschosswohnung mit angrenzendem Garten wäre in der Stadt eine mögliche Lösung.

Optimal wäre natürlich ein Haus inklusive eines Gartens. Jedoch solltest Du das Tier dort nicht ständig allein laufen lassen, sonst verfällt er in ein territoriales Verhalten.

Herkunft der Deutschen Dogge

Wie der Name schon sagt, ist die Deutsche Dogge ein deutsches Gezücht. Das Tier zählt zu den Riesenrassen und wurde vom Adel für die Jagd und zum Schutz der Landgüter gezüchtet. Dies geschah schon vor ungefähr 400 Jahren.

Wusstest Du: Die Deutsche Dogge wird wegen ihres anmutigen Körperbaus der Apollo unter den Hunderassen genannt.

Ungefähr seit dem 19. Jahrhundert existiert der Hund so, wie wir ihn heute kennen. Auch erst 1880 bekam er den Namen, den er heute trägt. Vorher war er als Dänische Dogge bekannt. Selbst heute noch kennt man die Rasse im englischsprachigen Raum als „Great Dane“.

Deutsche Dogge anschaffen: Wo finde ich eine passende Deutsche Dogge

Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung einer Deutschen Dogge in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es die ein oder andere Deutsche Dogge geben, die ein passendes Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174
44141 Dortmund

Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info@vdh.de
Internet: https://www.vdh.de/

Deutscher Doggen-Club 1888 e.V.

Auf der Heckenbrede 10 a
59597 Erwitte

Telefon: +49 (0) 2945 200583
E-Mail: vorsitzende@doggen.de
Internet: https://www.doggen.de/

Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen e.V.

Bachgasse 10
55576 Sprendlingen

E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@kydd-doggen.de
Internet: https://www.kydd-doggen.eu/

Weiterführende Quellen

FCI Rassestandard einer Deutschen Dogge (Stand 2012)

5/5 - (1 vote)
Fellpflege
20%
Gesundheit
70%
Intelligenz
60%
Energielevel (Bewegungsdrang)
80%
Bellverhalten
20%
Familienfreundlichkeit
90%
Kinderfreundlichkeit
80%