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Akita im Rassenporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
Akita im Rassenporträt
Selbstbewusst, groß und flauschig – der Akita, auch Akita Inu oder Akita Ken genannt, ist ein richtiger Hingucker. Allerdings macht die Schönheit den Akita nicht aus. Vielmehr ist es sein herausfordernder Charakter und die Liebe und Treue, die er mit sich bringt.

Wer sich für einen Akita interessiert, der sollte wissen, worauf er sich einlässt. In diesem Beitrag erfährst Du wertvolle und nützliche Informationen über den japanischen Hund Akita.  Wir geben Dir einen groben Überblick über den Charakter,  Erziehung und Pflege des Akitas.

Wesen und Charakter des Akitas

Der japanische Hund ist dem Wolf genetisch sehr nah verwandt. Daher ist er in seinem Wesen dem Wolf auch sehr ähnlich. Das zeigt sich besonders in seinem starken Rangordnungs-Bewusstsein, seiner Eigenständigkeit und seiner Intelligenz. Der Akita ist sehr selbstbewusst und hat seinen eigenen Kopf. Er verhält sich deswegen nicht unterwürfig.

Durch die Nähe zum Wolf ist sein Jagdinstinkt auch ausgeprägt. Akitas wurden daher früher auch als Jagdhunde eingesetzt. Dieser Charakterzug macht ihn manchmal sehr lebendig und wild. Allgemein ist er jedoch ein ruhiger Hund, der nicht bellfreudig ist.

Akita wird gestreichelt

Der Akita ist ein sehr loyaler und treuer Hund, der nach einer Bezugsperson sucht. Zu dieser Person baut er auch eine sehr starke Verbindung auf. Wenn Du also sein Herz für Dich gewinnst, dann hast Du definitiv einen Freund fürs Leben!

Info: Besonders die Treue und Loyalität des Akitas wird dem Film „Hachiko“ zur Schau gestellt. Der Film ist sehr rührend und schön und auf jeden Fall einmal Anschauen wert. Hier geht’s zum Trailer.

Generell ist er kein Fan von zu viel Trubel. Er wird daher kaum mit anderen Hunden auf der Hundewiese spielen. Mit ihm zu spielen kann sich auch als Herausforderung herausstellen. Denn wenn der Vierbeiner keinen Sinn beim Spielen sieht, dann lässt er sich dafür schwer nur ermutigen. Das heißt aber nicht, dass er faul ist! Er kann sich durchaus für Sachen begeistern.

Wichtig: Man sollte den Akita nicht nur körperlich auslasten, sondern auch mental!

Die Geselligkeit des Akitas

Der Akita ist vom Wesen schon ein Einzelgänger. Solltest Du weitere Haustiere haben, dann solltest Du den Akita vorerst nicht alleine mit ihnen lassen.

Achtung: Bei Kleintieren solltest Du aufgrund des Jagdinstinkts ein Auge auf den Akita werfen!

In der Regel verstehen sich die japanischen Hunde nicht mit anderen Tieren und wollen ihr Revier verteidigen. Bei Welpen kannst Du ihn noch früh genug mit den anderen Tieren bekannt machen. So sicherst Du ein harmonisches Zusammenleben. Bei Akitas, die generell weniger Kontakt mit anderen Tieren haben und nicht richtig sozialisiert sind, sollte immer eine Kontrollperson dabei sein.

Der Akita eignet sich auch als Familienhund. Seine Bezugsperson bzw. seine Familie reicht dem Vierbeiner schon aus. Fremde machen ihm aber nicht viel aus und er verhält sich ihnen gegenüber ziemlich neutral – manchmal sogar freundlich -, solange diese keine Gefahr darstellen.

Erziehung und Haltung

Was Du alles über die Erziehung und Haltung des japanischen Hundes wissen solltest, erfährst Du im Folgenden.

Erziehung

Aufgrund des eigenständigen und dominanten Charakters des Akitas ist eine frühzeitige kontinuierliche Erziehung des Hundes wichtig. Du solltest immer klarstellen, wer das Sagen hat. Allerdings nicht auf zu harte und aggressive Weise, da das schnell nach Hinten losgehen kann. Der japanische Vierbeiner reagiert auf Strenge mit Sturheit und Verweigerung.

Geduld ist daher sehr wichtig! Du darfst nicht gleich aufgeben, wenn Dein kleiner Freund nicht hören will. Es müssen Regeln aufgesetzt werden, die auch konsequent durchgesetzt werden.

Wichtig: Kenne den Unterschied zwischen Konsequenz und Strenge!

Blinder Gehorsam und leichte Erziehung gehören also nicht zum Programm. Du solltest die tägliche Herausforderung mit Freude annehmen und nicht sofort überfordert sein.

Optimal wäre es, wenn Du ein schon erfahrener Hundehalter bist! Denn aufgrund der Größe und des eigensinnigen Charakters des Akitas ist der Hund nicht für jedermann etwas! Der Vierbeiner wurde und wird auch gerne als Wachhund eingesetzt. Daher ist sein Beschützerinstinkt sehr ausgeprägt. Er kann Situationen gut einschätzen und behält auch bei stressigen Situationen einen kühlen Kopf.

Haltung

Da der Akita sehr an seinem Herrchen oder Frauchen hängt, kannst Du ihn nicht lange alleine lassen. Und da er eine sehr starke Bindung aufbaut, solltest Du ihn auch nicht im Garten isolieren oder sogar in einem Zwinger halten.

Akita beim Gassi gehen

Akitas sollten aufgrund ihrer Größe nicht in kleinen Wohnungen gehalten werden. Da er sich in der Natur am wohlsten fühlt, wäre ein Garten optimal. Ein Garten ist allerdings kein Muss. Es reicht auch, wenn Du ihn täglich in Parks oder Orten, die sich nah an der Natur befinden, ausführst.

Pflege und Gesundheit des Akitas

Akitas werden durchschnittlich 12 bis 15 Jahre alt. Zu der Lebenserwartung der Hunde spielen Faktoren wie die richtige Pflege, Ernährung und Gesundheit eine entscheidende Rolle.

Pflege

Der Hund ist sehr pflegeleicht. Er macht sich regelrecht selber sauber und ein Hundefriseur ist auch nicht notwendig. Da sein Fell schmutz- und wasserabweisend ist, ist es von Natur aus sauber und fast geruchlos.

Allerdings verliert er zweimal im Jahr seine Unterwolle. In der Zeit wird es ziemlich haarig! Während seines Fellwechsels (im Frühjahr und Herbst) ist die Fellpflege durch tägliches Auskämmen unumgänglich! Die Dauer des Fellwechsels dauert etwa 2 bis 4 Wochen. Ansonsten reicht es, wenn Du sein Fell einmal die Woche bürstest.

Zu der Pflege gehört auch die regelmäßige Kontrolle der Zähne, Ohren, Pfoten und Krallen. Auch sollte Dein Impfschutz nicht außer Acht gelassen werden.

Ernährung

Bei Welpen empfiehlt es sich am Anfang, dass Du ihn mit der Nahrung weiter fütterst, die der Züchter schon verwendet hatte. Außerdem sollten die Tiere nicht zu große Portionen bekommen. Füttere die Welpen lieber 4 bis 5 Mal am Tag mit kleineren Mengen. Welpen ab einem Alter von 6 Monaten und ausgewachsene Akitas brauchen nur zwei Futterrationen am Tag.

Info: Akitas sind nach 8 Monaten schon fast vollständig ausgewachsen.
Erfahrungsgemäß wächst der Hund dann nur noch um wenige Zentimeter in die Höhe. Zwar hast Du recht früh einen ausgewachsenen Hund, allerdings solltest Du trotzdem im Hinterkopf behalten, dass die Entwicklung seiner Knochen, Bänder und Gelenke noch nicht ganz abgeschlossen ist und, dass dies noch etwas Zeit bedarf.

Von übermäßigen Futter-Ergänzungsmitteln und künstlichen Geschmacksverstärkern sollten generell die Finger gelassen werden. Bei der Ernährung des Akitas solltest Du darauf achten, dass das Futter abwechslungsreich und ausgewogen ist. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört nicht nur Fleisch, sondern auch Gemüse.

Akitas können auf verschiedene Futter-Inhalte allergisch reagieren. Dies kann dann zum Beispiel zu Hautirritationen führen. Verantwortlich sind meist bestimmte Fleischsorten oder Getreide im Futter. Zu viele Leckerlis solltest Du auch vermeiden. In Japan werden Akitas hauptsächlich mit rohem Fisch gefüttert, was durch das hohe Omega 3 Gehalt gesund für die Tiere ist.

Immer mehr Hundehalter wollen ihre geliebten Vierbeiner rein natürlich ernähren, also „barfen“. Bei der Rohfleischfütterung (BARF) solltest Du gute Kenntnisse mit den Fleischsorten haben. Allerdings kannst Du Dich auch einfach fachlich beraten lassen, um Deinem treuen Begleiter eine gesunde Ernährung zu bieten. Allgemein solltest Du immer auf die Inhaltsstoffe und qualitative Nahrung Wert legen.

Krankheiten

Der Akita ist selten von Krankheiten betroffen, wenn er aus einer seriösen Zucht kommt. Eine verantwortungsvolle Zucht testet in der Regel die Vierbeiner auf typische Rassenkrankheiten, um das Risiko einer Erkrankung zu reduzieren.

Rassentypische Merkmale sind:

  • Hautkrankheiten
  • Erbkrankheiten im Innenohr
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Allergien

Da die Inus nicht sehr anfällig für Krankheiten sind, werden sie auch oft über 12 Jahre alt.

Herkunft des Akitas

Der Akita kommt aus Japan. Es wird vermutet, dass es schon vor 5000 Jahren Hunde gab, die dem Akita sehr ähnlich waren. Denn schon auf den damaligen Tongefäßen oder Bronzeglocken sind Hundedarstellungen von ihnen zu sehen. Untersuchungen haben mittlerweile bewiesen, dass der Akita zusammen mit anderen japanischen Hunden genetisch zu den nächsten Verwandten des Wolfes gehört. Damit gehört der Akita zu den ältesten Hunderassen der asiatischen Welt.

Der Akita stammt von direkt von den Akita Matagis ab. Es handelt sich hierbei und mittelgroße Hunde, die zur Bärenjagd eingesetzt wurden. Von 1603 bis 1908 wurden diese Hunde zu Hundekämpfen verwendet, ehe diese dann verboten wurden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Akita Matagis mit deutschen Schäferhunden, Mastiffs und Tosas gekreuzt.

Dadurch nahm der Vierbeiner an Größe zu und sein ursprüngliches spitz ähnliches Aussehen ging etwas verloren. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Militärkleidung mit Hundefell hergestellt. Infolgedessen wurden nach einem Gesetz alle Hunde bis auf deutsche Schäferhunde beschlagnahmt und zu militärischen Zwecken genutzt.

Viele Hundeliebhaber haben daher auch versucht das Gesetz zu umgehen und ihren Vierbeiner mit dem deutschen Schäferhund gekreuzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Akitas fast ausgestorben – aber zum Glück nur fast! Um die ursprüngliche Rasse wiederaufzubauen wurden wieder Kreuzungen mit Akita Matagis durchgeführt. So entwickelte sich in etwa der uns bekannte Akita heute.

Der bekannteste Akita ist der Hund Hachiko. Dieser begleitete seinen Besitzer jeden Tag zum Bahnhof. Als sein Herrchen starb, wartete der Akita 9 Jahre weiter am Bahnhof auf ihn, bis er selber starb.

Wusstest Du, dass die Japnischen Wörter Inu und Ken „Hund“ bedeuten?

Die Geschichte des Hundes Hachiko wurde auch verfilmt. Im Folgenden kannst Du Dir den Trailer anschauen:

Der Film beruht auf wahrer Begebenheit und vor dem Bahnhof Shibuya, vor dem Hachiko immer auf sein Herrchen gewartet hatte, wurde eine Hachiko Statue errichtet. Sie hat sich zu einem Wahrzeichen Tokios entwickelt.

Akita anschaffen: Wo finde ich den passenden Akita

Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Akitas in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Akita geben, der ein passendes Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info[at]vdh[.]de
Internet: www.vdh.de

Japan Akita e.V. (JA)

Angergraben 11
85250 Altomünster
Tel.: +49 8254 995162
Fax: +49 8254 995163
E-Mail: vs@japan-akita.de
Internet: www.japan-akita.de

Akita Club e.V.

Hauptstraße 85
71549 Auenwald
Tel.: +49 (0)7191-54962
E-Mail: monika-hauner-s[at]t-online[.]de
Internet: www.akita.de

Weiterführende Quellen:

Rassestandard eines Akita (Stand: 2001) FCI Standard No

Wenn Du mehr über japanische Hunde erfahren willst, dann schau doch hier vorbei!

5/5 - (1 vote)
Fellpflege
20%
Gesundheit
85%
Intelligenz
65%
Energielevel (Bewegungsdrang)
75%
Bellverhalten
30%
Familienfreundlichkeit
100%
Kinderfreundlichkeit
35%