Leidet Dein Hund an Juckreiz oder Durchfall? Dies sind klare Symptome für eine Allergie. Um Allergien richtig zu erkennen und zu behandeln, haben wir Dir einen Ratgeber zusammengestellt. Hier erfährst Du die häufigsten Symptome und was es bei einer Allergie zu beachten gibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Häufige Symptome sind Juckreiz, Durchfall, Erbrechen und Veränderungen im Wesen
- Suche einen auf Allergien spezialisierten Tierarzt auf.
- Bei einer Umstellung der Nahrung kann erst nach 8 bis 10 Wochen eine Besserung eintreten
- Eine Allergie kann nicht „geheilt“ werden, durch die richtige Therapie, können jedoch die Symptome und das Leid gemildert werden
Hintergründe: Was Du über Allergien beim Hund wissen solltest
Bei einer Allergie handelt es sich um eine vom Immunsystem hervorgerufene Überempfindlichkeitsreaktion. Unverträglichkeiten sind jedoch Überempfindlichkeitsreaktionen, die nicht vom Immunsystem hervorgerufen werden. Sie entstehen zum Beispiel durch einen Mangel an Enzymen, Stoffwechselerkrankungen oder Zusatzstoffen, die Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können. Manchmal können Bestandteile der Nahrung nicht verdaut werden, aber dies alles sind auch rassespezifische Dispositionen die von Rasse zu Rasse unterschiedlich sein können.
Kommen Allergien beim Hund häufig vor?
Jeder 5. Hund leidet an einer Allergie. Die Gründe für diese alarmierende Entwicklung sind vielfältig und Kreuzallergien mit mannigfaltiger Symptomatik erschweren eine eindeutige Diagnose. Um die Allergien des Hundes richtig zu verstehen, ist es wichtig der Quelle nachzugehen, diese Quellen könnten sein: Umweltbelastung oder eine Futtermittel-Unverträglichkeit.
Symptome
Typische Symptome wären vor allem Juckreiz, was oft wunden Hautpartien führt. Einige Hunde reagieren mit Durchfall oder Erbrechen auf bestimmte Futtermittel. Ohrentzündungen können manchmal auch mit Allergien in Verbindung gebracht werden, diese fangen meist mit einem Juckreiz, ohne Entzündung an.
Hat der Hund bestimmte Symptome nur im März oder April, ohne dass das Futter gewechselt wurde, könnten dies ein Hinweis auf eine Pollenallergie sein.
Auch eine Veränderung im Wesen Deines Hundes wie Aggressivität, Ängstlichkeit oder Nervosität können Folgen vom Leidensdruck sein und von Allergien stammen.
Die drei häufigsten Allergien beim Hund
Diese drei am häufigsten auftretende Allergien, weisen meistens dieselben Symptome auf, weshalb eine Diagnose schwierig ist. Ebenfalls kann es sein, dass mehrere Allergien gleichzeitig auftreten.
Allergie-Arten
- Allergie gegen Parasiten, wie Flohspeichel
- Allergie gegen Umweltantigene, die bei Menschen auch Probleme auslösen könne wie Staubmilben, Pollen, Schimmelpilzsporen, auch Utopie genannt.
- Futterantigene, Bestandteile des Futters oder bestimmte Proteine
Die häufigste Allergie ist die gegen Flöhe. Diese Allergie wird schnell und deutlich sichtbar, da eine spezielle Symptomatik, häufig an der hinteren Körperhälfte, Schwanzbasis, hinterer Oberschenkel und dem Bauch auftritt Bei anderen Allergien sind andere Körperstellen mehr betroffen.
Einige Rassen sind anfälliger für Allergien als andere, wie zum Beispiel die Lieblingsrassen der Deutschen: Labrador Retriever, golden Retriever, White Terrier, französische Bulldoggen, Möpse und Shar Peis haben sehr häufig allergische Reaktionen. Weniger anfällig für Allergien ist zum Beispiel der Deutsch-Drahthaar.
Flohspeichel-Allergie
Diese Allergie ist nicht rassespezifisch und kann ab dem sechsten Lebensmonat auftreten. Die Flohspeichel-Allergie wird, wie der Name schon vermuten, lässt durch den Speichel des Flohs ausgelöst. Um genau zu sein, von Eiweißstoffen im Flohspeichel. Durch einen Biss des Flohs wird Speichel injiziert, dieser löst eine Reaktion im Körper aus. Die Reaktionszeit variiert von 30 Minuten/1 Stunde bis zu 2 Tagen. Hunde mit viel Kontakt zu Flöhen können eine Toleranz ausbilden.
Futtermittel-Allergie
Eine Futtermittel-Allergie kann bei jeder Rasse, in jedem Alter auftreten. Eine Futtermittel-Allergie entsteht durch die Einnahme des gleichen Futters über einen längeren Zeitraum, dies führt zu einer Überreaktion.
Die Allergene können die Darmbarriere überwinden und eine allergische Reaktion auslösen, wenn die Schutzfunktion der Darmschleimhaut reduziert ist. Die Allergie entsteht meist durch Eiweiße und Eiweißbindungen. Die Wahrscheinlichkeit auf eine allergische Reaktion steigt durch die häufige Zunahme. Zu den häufigsten Auslösern zählen: Rind, Milch und Milchprodukte, Eier, Weizen und Huhn. Eine Futtermittel-Allergie kann innerhalb von 30 Minuten, einige Stunden, einigen Tage oder sogar Wochen auftreten.
Atopie
Die „Umweltallergie“ betrifft etwa 15 % der Hunde. Von dieser Allergie sind einige Hunderassen stärker betroffen als andere. Diese Rassen wären: Terrier, Golden Retriever, Labrador Retriever, Dalmatiner, Deutscher Schäferhund, Boxer, Englische Bulldogge, Englischer und Irischer Setter und der Shar Pei.
Diese Allergie tritt meist zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr auf, sehr selten kommt es auch vor dem sechsten Lebensmonat und im hohen Alter vor. Der Hund reagiert hierbei mit starken Antikörper auf harmlose Umweltsubstanzen wie Pollen, Gräser, Hausstaubmilben und Schimmelpilz. Die Allergene gelangen über die Atemwege und die Haut in den Körper. Diese Allergien sind häufig saisonal.
Behandlung
Bei einer Allergie sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Was Du dabei beachten musst und was Du außer einem Besuch beim Arzt noch machen solltest erfährst Du hier.
Tierarzt
Stellst Du bei Deinem Hund die oben genannten Symptome fest, solltest Du einen auf Allergien spezialisierten Tierarzt aufsuchen.
Schildere dem Tierarzt das Verhalten oder die Symptome, die Dein Hund über einen längeren Zeitraum schon aufweist. Mache gegebenenfalls Videos von Deinem Hund, da sie sich meist in der Praxis anders verhalten.
Vermeidungstrategie
Um mögliches Leiden Deines Hundes zu verhindern, solltest Du eine Vermeidungsstrategie aufstellen. Ist die Ursache, das Allergen bekannt, sollte dieses vermieden werden. Bei Milben- und Flohspeichelallergie werden diese aus dem Umfeld des Hundes entfernt bzw. abgetötet.
Handelt es sich um eine Futterunverträglichkeit, zum Beispiel gegen bestimme Proteine, Gluten oder Kohlenhydrate, sollte die Ernährung umgestellt werden.
Bei der Umstellung des Nahrungsplans kann erst nach 8 bis 10 Wochen ein Unterschied sichtbar werden. Du solltest die Diät Deines Hundes konsequent durchziehen, auch wenn zuerst keine deutliche Verbesserung sichtbar ist.
Vorbeugen
Viele Faktoren spielen bei einer Allergie mit, daher ist es schwierig diese vorzubeugen. Jedoch kannst Du, wenn das Allergen bekannt ist diese vermeiden. Bei einer Flohallergie, ist eine konsequente Floh- und Parasitenbehandlung zu empfehlen. Bei einer Futtermittelallergie sollte die Proteinquelle abwechslungsreich sein und auf exotische Proteine verzichtet werden.
Kann eine Allergie geheilt werden?
Der Hund wird die Allergie nicht los, er wird sie bis zum Lebensende haben. Falls der Hund eine schwere Allergie hat, gehe zu einem Tierarzt, der auf Allergien spezialisiert ist. Die richtige Therapie kann das Leben Deines Hundes erleichtern und die Beschwerden lindern.
Fazit
Da eine Allergie das ganze Leben anhält, sollte eine Therapie gestartet werden, sobald eine Allergie festgestellt wird. Dadurch wird verhindert, dass die Symptome noch schlimmer werden.
Ebenfalls kannst Du zum Beispiel durch die richtige Ernährung eine Allergie vorbeugen, sodass eine Therapie erst gar nicht notwendig ist. Dadurch steigerst auch Du die Lebensqualität Deines Hundes.
Weiterführende Quellen
Hier findest Du einen Ernährungsplan für Hunde mit Futtermittel-Allergie.